Kick der Kulturen 4.0 - GEmeinsam für Vielfalt

Tänze aus aller Welt gehören zum Bühnenprogramm.

Zu Gast bei Freunden – der Schriftzug, der einladend über der Eingangspforte zum Begegnungsdorf hängt, ist nicht nur eine Worthülse. Denn Freundschaft, Miteinander und Respekt werden hier gelebt und gefeiert. Bereits zum vierten Mal sind die interkulturellen Teams der Arbeiterwohlfahrt (AWO) als Kooperationspartner der SSV Buer beim traditionellen Pfingstturnier mit auf dem Platz, um Themen wie Integration, Vielfalt und gelungenes Miteinander zu fördern. Schnell wird deutlich: Hier läuft alles Hand in Hand. Hunderte Gäste nutzen die Gelegenheit, die zahlreichen Kultur- und Begegnungsangebote kennenzulernen.

„Ihr bringt Menschen zusammen“

„Es ist immer ein besonderer Tag, wenn die SSV Buer und die AWO zum Kick der Kulturen einladen“, betont Oberbürgermeisterin Karin Welge. „Die AWO steht für integrative Arbeit wie kein anderer. Ihr bringt Menschen zusammen.“ Durch Sport und gerade durch Fußball lernten Jungen und Mädchen vieles, was für ein gutes Miteinander wichtig ist: Teamgeist, Solidarität, aber auch, Freunde zu bleiben, wenn man mal verliert. Dies bestätigt auch Carsten Weber, Jugendleiter der SSV Buer: „Wir versuchen, Kinder durch den Sport zu integrieren.“ Sport sei eine der leichtesten Möglichkeiten, Jungen und Mädchen spielerisch Werte zu vermitteln und soziale Kompetenzen zu stärken. „Deshalb sind wir froh, in der AWO und der Stadtverwaltung starke Partner gefunden zu haben“, ergänzt Andrea Weichert von der SSV Buer.

„Wir – also die SSV Buer, die Stadtverwaltung und wir als AWO wachsen immer mehr zu einer Mannschaft zusammen. Wir alle gemeinsam bilden heute die Gelsenkirchener Mannschaft“, sagt AWO Bereichsleiter Admir Bulic. „Darüber hinaus verbinden uns die AWO Leitsätze bzw. die demokratischen Grundwerte wie Solidarität, Gerechtigkeit, Teamfähigkeit, Toleranz und Fairplay sehr eng mit dem Sport.“

Diese seien nicht nur auf dem Spielfeld wichtig, sondern auch für ein gelungenes Zusammenleben in der Gesellschaft vor Ort in den Quartieren und Stadtteilen. „Deshalb wünsche ich mir, dass wir alle, dass, was wir hier heute auf dem Platz erleben, jeden Tag leben – gemeinsam in und für die Vielfalt.“

Mit dem KOD ins Gespräch kommen

Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass beim Kick der Kulturen Kolleg:innen des KOD vertreten sind, einem wichtigen Netzwerkpartner der AWO und auch ein wichtiges Mitglied der Gelsenkirchener Mannschaft. Viele Besucher:innen nutzten die Gelegenheit, um mit dem KOD in entspannter Atmosphäre ins Gespräch zu kommen.

Während auf den Fußballplätzen das C-Jugend-Turnier „Kick der Kulturen“ stattfindet, bereiten sich junge Tänzerinnen auf ihren Auftritt vor. In ihren strahlend bunten Kleidern funkeln sie mit dem blauen Himmel und der Sonne um die Wette. An langen Tischreihen sitzend oder vor der Bühne stehend genießen die zahlreichen Besucher:innen das bunte Bühnenprogramm, das aus Tänzen und verschiedenen musikalischen Einlagen besteht.

Oberbürgermeisterin Karin Welge mit Marcel Denneborg.
Hinten v.l.: Bezirksbürgermeister Dominic Schneider und AWO Bereichsleiter Admir Bulic.
Oberbürgermeisterin Karin Welge plaudert entspannt mit den Mitarbeitern des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD).

Von der Musik inspirieren lassen

So begleitet Flo – ein junger Fußballer der SSV Buer – sein selbst geschriebenes Vereinslied mit der Gitarre und sorgt damit nicht nur bei seinen Vereinskolleg:innen für lächelnde Gesichter. DJ Tribune präsentiert, unterstützt von Sängerin Inken Gödeke-Pohl, eine Mischung aus Rock’n’Roll, Schlager und Country. Alt und Jung, Alteingesessene und Zugewanderte, Geflüchtete, Menschen mit und ohne Behinderung – sie alle lassen sich von der entspannten Atmosphäre mitnehmen, kommen ins Gespräch oder lassen sich von der Musik inspirieren. So auch Gregor Baumeister, Ehrenpräsident der SSV Buer, der kurzerhand Oberbürgermeisterin Karin Welge zum Tanz bittet.

„Heute morgen dachte ich, ich bin urlaubsreif“, verrät Karin Welge schmunzelt abseits der Bühne: „Jetzt ist es aber schon viel besser.“ Und tatsächlich gibt dieses bunte Fest einen Vorgeschmack auf den Sommer. Jungen und Mädchen mit bunt bemalten Gesichtern lassen sich Eis oder Waffeln schmecken, basteln, malen, lernen das Schachspielen beim SV Horst Emscher oder toben einfach auf dem Platz umher, während ihre Eltern oder Großeltern bei Kaffee und Kuchen miteinander ins Gespräch kommen.

„Das Zusammenspiel zwischen der AWO, der SSV Buer und der Oberbürgermeisterin ist beeindruckend“, findet Gregor Baumeister, der sich bislang keinen Kick der Kulturen entgehen ließ. Der 79-Jährige hat selber lange Fußball gespielt, unterstützt den Verein seit 60 Jahren ehrenamtlich.

„Das ist wirklich ein Traum hier.“

Eins hat ihn aber besonders berührt: „Die Worte von Admir Bulic über ein friedliches Zusammenleben und den Wert der Demokratie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Man muss guten Willens sein, nur so kann Miteinander gelingen.“ Bei der AWO sehe er, dass das Engagement für ein gutes und friedliches Zusammenleben in guten Händen ist.

„Das ist ja wirklich ein Traum hier“, schwärmt Nazan Baştürk vom Referat Zuwanderung und Integration und deutet auf das bunte Treiben auf dem Platz. Sie hat bereits zahlreiche Gespräche mit Bürger:innen und Vereinsmitgliedern geführt und sitzt gerade bei einem kühlen Getränk am Infostand der AWO und lässt das breite Angebot auf sich wirken. „Das Bild hier ist sehr authentisch und spiegelt unsere Stadtgesellschaft wider. Wir sprechen zwar viel von Vielfalt – aber hier sehen wir sie und wir sehen, dass sie funktioniert.“

Nazan Baştürk vom Referat Zuwanderung und Integration ist begeistert vom AWO-Begegnungsdorf.
Gregor Baumeister, Ehrenpräsident der SSV Buer, bittet Oberbürgermeisterin Karin Welge zum Tanz.