GEputzt - Gemeinsam für Schalke
und Präventionsrat gefolgt und freuen sich loszulegen.
Einkaufswagen, Schließzylinder, Plastikverblendungen eines Motorrades, Unterwäsche, eine Matratze und immer wieder Plastik, Glas und Zigarettenstummel – die Teilnehmer:innen von GEputzt staunen nicht schlecht darüber, was alles in ihren Müllsäcken landet.
Knapp 200 Menschen – Jung und Alt, Alteingesessen und Neuzugezogene, mit und ohne Handicap – haben sich auf Einladung der AWO und des Präventionsrates Schalke zusammengefunden, um gemeinsam ihren Stadtteil Schalke sauberer zu machen. Mit dabei sind unter anderem: Kommunaler Ordnungsdienst (KOD), Friedrich-Grillo-Schule, DRK, Falken, Deutsch-Türkischer Hilfsverein und das Diakoniewerk.
Los geht es am Parkplatz der AWO-Geschäftsstelle, Grenzstraße 47. Hier werden die fleißigen Helfer:innen nicht nur begrüßt, sondern mit Müllsäcken, Handschuhen und Greifzangen ausgestattet, die die Initiatorin der stadtweiten Saubermachaktion Gelsendienste zur Verfügung stellt. „Unser Motto lautet ,GEmeinsam für Schalke“, betont Ralf Hauck, Vorsitzender des Präventionsrats Schalke und schaut dabei glücklich in die zahlreichen Gesichter. „Es gibt immer wieder Beschwerden, dass der Stadtteil vermüllt ist. Das stimmt, aber wir wollen heute zeigen, dass etwas passiert und wir alle dazu beitragen können.“ Dabei sei es entscheidend, vor allem Kinder mit einzubinden, damit sie von klein auf den richtigen Umgang mit Müll lernen. Ein Blick in die Runde zeigt, dass dies heute gelingen kann. Denn zahlreiche Jungen und Mädchen begleiten ihre Eltern und sind schon ganz erpicht darauf, endlich loszulegen.
Das Motto täglich leben
„Es ist wichtig, dass wir das Motto der heutigen Veranstaltung ,GEmeinsam statt einsam‘ nicht nur an GEputzt sondern täglich leben. Im Alltag können wir alle einen Beitrag dazu leisten, dass unser Stadtteil lebens- und liebenswert bleibt“, betont Admir Bulic von der AWO und bedankt sich bei allen Helfer:innen und Netzwerkpartner:innen. Nach diesen einleitenden Worten machen sich die Helfer:innen in Gruppen daran, die Straßenzüge um die Geschäftsstelle zu säubern.
Dabei zeigt sich an vielen Stellen, die oberflächlich sauber wirken, es aber gar nicht sind. Vor allem in Hecken, Büschen und im Gras finden sich Unmengen an Plastikschnipseln, Verpackungen, Glassplittern und Zigarettenstummeln. Akribisch sammeln Klein wie Groß alles auf, was ihnen vor die Nase kommt. Eine Teilnehmerin ärgert sich über das Ausmaß an Schmutz vor Wohnhäusern.
„Eigentlich müssten Vermieter:innen ebenfalls an GEputzt teilnehmen“, fordert sie. „Man sollte doch meinen, dass ihnen daran gelegen ist, die Umgebung ihrer Häuser in Schuss zu halten.“ Während sie das sagt, entleert sie mit anderen Helfern einen Karton in einen Müllsack, in dem sich Reste eines Kinderspiels befinden, Pizzakartons und weiteres Kleinzeug.
„Gelsendienste reagieren schnell“
Schalke redet, sollte sich anschauen, wie viele Menschen heute gekommen sind, um den Stadtteil sauberer und schöner zu machen“, sagt Sebastian Watermeier, Vorsitzender des AWO Unterbezirks Gelsenkirchen/Bottrop. „Ich bin begeistert, dass so viele von ihnen dabei sind.“ Auch Silke Ossowski, Vorsitzende des AWO Kreisverbands Gelsenkirchen, ist begeistert von der Vielzahl an Helfer:innen und lobt den Einsatz von Gelsendienste. „Die reagieren wirklich schnell. Wenn man etwas über die App meldet, holen sie es kurz danach ab.“ An manchen Stellen sei der Einsatz von Gelsendienste jedoch mehrfach am Tag gefragt. „Das ist wirklich unglaublich manchmal. Es ist gerade weggeräumt und schwupp steht etwas Neues da.“
Auch Silke Ossowski findet es wichtig, dass Kinder schon frühzeitig für das Thema Müll sensibilisiert werden. „Gelsendienste besuchen mit ihrem Abfall-Bulli Kitas und Schulen“, erklärt sie. „Wenn die Kinder ihren Eltern erklären, wie das mit dem Müll funktioniert, lassen diese sich oft überzeugen.“
Gemeinsames Engagement
GEputzt ist für die AWO und den Präventionsrat Schalke aber nicht nur eine große Saubermachaktion sondern eine Plattform, um sich kennenzulernen, gemeinsam zu engagieren und zu informieren. So ist der Kommunale Ordnungsdienst mit einem Infostand vertreten, der rege genutzt wird. „Jetzt wo ich sie gerade sehen…“ leiten viele ihre Anfragen an die drei KOD-Mitarbeiter ein.
„Die Bürger:innen haben uns einige Tipps gegeben, wo wir noch mal genauer hinschauen können“, sagt Luca Meli. „Wir nehmen an solchen Veranstaltungen immer gerne teil, um mit Bürger:innen ins Gespräch zu kommen“, ergänzt Ani Kocaman. Die Hemmschwelle sich ans KOD zu wenden, sei hier niedriger. „Für uns ist es eine gute Sache, da wir auf die Unterstützung der Bürger:innen angewiesen sind.“
Wärmeinseln kennenlernen
Nicht nur beim KOD konnten sich Gäste informieren. Ein anderer Infostand bot Gelegenheit, das von der Stadt initiierte Projekt „Wärmeinseln“ kennenzulernen. Die AWO-Geschäftsstelle an der Grenzstraße ist eine von über 13 Orten in Gelsenkirchen, an denen alle willkommen sind, die von den Auswirkungen der Energiekrise in besonderem Maße betroffen sind.
Als nach gut zwei Stunden alle wieder im AWO Begegnungszentrum eintrudeln, sieht man zufriedene Gesichter. Alle sind froh, ihren Beitrag geleistet zu haben und freuen sich auf die „After Work“-Party. Es gibt Brezeln, Obst, heiße und kalte Getränke sowie Live-Musik.
Besonders schöne Stunden
Bereits seit Beginn der Aktion sorgen Thommy Berg und DJ Tribune unterstützt von Sängerin Inken Gödeke-Pohl mit einem Mix aus Rock’n’Roll, Schlager und Country für gute Stimmung. Denn auch Menschen, die körperlich nicht fit genug sind, um lange mitanzupacken, sind an diesem Tag eingeladen, mit von der Partie zu sein und ins Gespräch zu kommen oder einfach nur der Musik zu lauschen.
Margot Trawny strahlt übers ganze Gesicht, als sie die vor der Bühne tanzenden Kinder betrachtet. „Ich habe nur eine kleine Runde gedreht, weil ich nicht mehr so gut laufen kann“, verrät die 85-Jährige, die seit 50 Jahren ehrenamtliches Mitglied der AWO ist. „Die Aktion heute ist toll. Und für mich sind es besonders schöne Stunden, da ich unter Leute komme.“
Die Teams der AWO sind übrigens nicht nur in Schalke unterwegs gewesen – auch in Rotthausen, Bismarck und Feldmark waren sie mit zahlreichen Mitbürger:innen und Netzwerkpartner:innen im Einsatz.