Siedlung feiert gemeinsam Sommerfest
Wer ist als erster am Ziel? Die Beiden bringen es mit den Bobbycars auf eine erstaunliche Geschwindigkeit.
Es duftet nach frisch gebackenen Waffeln und gegrillten Würstchen. Aus einer Ecke sind Trommeln und Gitarrenklänge zu hören. Der ganze Platz ist erfüllt von einem fröhlichen Gezwitscher der Jungen und Mädchen, Eltern und Großeltern, Nachbarinnen und Nachbarn, die spielen, miteinander reden und eine schöne Zeit haben. Beim Sommerfest auf dem Gelände des AWO Ankommenszentrum können sie alle für ein paar Stunden ihre Sorgen vergessen und einfach nur das Angebot und den strahlenden Sonnenschein genießen. Organisiert wurde das Fest vom interkulturellen Team des Ankommenszentrums in Kooperation mit dem Familienzentrum Brückenstraße und dem AWO Gemeinschafthaus.
„Es macht Sinn, sich zu vernetzen“
„Wir sind alle hier in der Siedlung ansässig, da macht es Sinn, sich zu vernetzen“, sagt Anja Hänel, Leitung des Familienzentrums. Es ergäben sich viele Synergien. „Der Platz hier ist ideal, da die Kinder geschützt laufen können.“ So sind unter den Gästen nicht nur Bewohner des Ankommenszentrums und Familien aus dem Familienzentrum sondern auch Nachbar:innen aus der Siedlung. Besucher:innen – egal ob klein oder groß, mit oder ohne Handycap – stehen zahlreiche Aktivitäten zur Auswahl: das DRK hat eine Hüpfburg aufgebaut, Bobbycars stehen für Rennen bereit, ein großes Schachfeld ist mit Kreide auf den Boden aufgemalt, zahlreiche Spielgeräte können ausgeliehen werden, in einer Fotobox des Jugendrings können Erinnerungsfotos geschossen werden und wer Lust hat, kann Yoga machen oder Basketball spielen.
„Das ist doch gelebte Integration“
Ganz konzentriert dribbelt ein kleiner Junge den Basketball durch einen Parcours, um am Ende auf einen Korb – in Kinderhöhe angebracht – zu werfen. „Jeder, der einen Treffer landet, erhält einen kleinen Preis“, erklärt Jens Lohutta, Jugendkoordinator der Hertener Löwen, die seit einiger Zeit eine Kooperation mit dem Familienzentrum haben. Das Team möchte gerne ein regelmäßiges Vater-Kind-Angebot mit dem Ankommenszentrum etablieren und nutzt das Sommerfest, um sich zu vernetzen. „Es ist ein schönes Miteinander hier. Vor allem, dass die Menschen, die hier leben, sich aktiv am Programm beteiligen und helfen, finde ich toll. Das ist doch gelebte Integration.“
Für die Bewohner:innen des Ankommenszentrum war es gar keine Frage zu helfen. „Unsere Bewohner:innen haben gebacken, beim Aufbau geholfen und sind jetzt auch noch am Grill im Einsatz“, sagt Tatjana Chochlunow, Leitung des AWO Ankommenszentrums. „Es ist schön zu sehen, wie viel Freude sie an solchen Aktionen haben.“ Das findet auch Lena Uppenkamp vom Referat 47 der Stadt Gelsenkirchen: „Es ist sehr einladend und alle sind sehr offen.“ Ein Mädchen nahm sie einfach an die Hand und nun haben beide ein abwaschbares Tattoo auf dem Arm. Neben den geplanten Aktivitäten – wie einem kleinen Yogakurs, an dem die Kinder sehr viel Spaß haben – entsteht manches auch spontan. So hat eine Gruppe dreier junger Männer eine Bongo Trommel mitgebracht. Sich selbst nicht so ernst nehmend, machen sie Musik und singen dazu. Einige Zeit später jammt der Trommler mit Michael Kapteinat, Leiter des AWO Gemeinschaftshaus, der seine Gitarre mit auf die Wiese gebracht hat.
Einfach glückliche Kinder
Was den Jungen und Mädchen am meisten Spaß macht, ist schwer zu sagen. Wer sie aber mit ihren bemalten Gesichtern vom Zuckerwattestand zur Hüpfburg und wieder zurück flitzen sieht, weiß, dass sie in diesen Stunden einfach nur glückliche Kinder sind. Obwohl, einen Höhepunkt gibt es doch: Als der Eiswagen auf den Platz einbiegt, formt sich rasend schnell eine große Traube aller Besucher:innen. Sie alle können es kaum abwarten, sich bei den hochsommerlichen Temperaturen mit einem kühlen Eis etwas abzukühlen.