Wir sind umgezogen - Willkommen in der Paulstraße

Nach und nach füllt sich der ehemalige Schulhof. Fotos: Kemper

Das gemeinsame Zusammenleben erfolgreich gestalten – so lautet das Ziel des neuen Teams des AWO Fachdienstes Integration, das mit seiner an aktuelle gesellschaftliche Bedarfe angepassten Ausrichtung hochmotiviert an der Paulstraße startet.

Unter dem Motto „Beratung, Betreuung und Begegnung“ soll hier ein Treff für alle Gelsenkirchener:innen entstehen; eine Ideenschmiede, in der alle ihre Vorschläge, Initiativen und Visionen einbringen können. Eine erste Veranstaltung hat aber bereits den Startschuss für viele weitere gegeben: der erste „Begegnungs- und Nachhaltigkeitstag“ unter dem Motto: „Gemeinsam – statt einsam.“

In unseren Beratungsgesprächen haben unsere AWO-Teams festgestellt, dass Themen wie der Anstieg der Energie- und Lebensmittelpreise, Schulden, die Covid-Situation und die Müllthematik vor Ort viele Ratsuchende und ihre Familien betrifft. Um besser mit diesen Herausforderungen umgehen zu können, haben die Teams der AWO Niederlassung Integration und Zusammenleben in Kooperation mit ihren Netzwerkpartner:innen – u.a. Referat Integration und Zuwanderung, Kommunaler Ordnungsdienst, Polizei, Tafel, Schalke hilft!, Forum 2000, Stadtteilladen Bismarck, Ev. Apostelgemeinde, Diakonie, Verbraucherzentrale NRW, VHS, Forum 2000, Caritas, Gelsendienste (Abfall-Informationsbus), Kunst-Mobil – kurzfristig den Begegnungs- und Nachhaltigkeitstag organisiert.

Hunderte Mitbürger:innen sind dieser Einladung gefolgt und setzen sich mit den folgenden Fragen auseinander: Wie kann ich nachhaltig leben, ohne verzichten zu müssen? Wie kann ich sparsam sein und trotzdem gesund und lecker Essen? Und welche Möglichkeiten gibt es, das Miteinander in meinem Quartier zu stärken?

Mehr als 24 Netzwerkpartner:innen vor Ort

„In einer Zeit, in der Vieles im Umbruch ist, machen sich viele Menschen Gedanken, was sie beitragen können, um die Situation zu verbessern bzw. darüber, wo sie selber Hilfe und Unterstützung finden können“, sagt Gudrun Wischnewski, AWO-Geschäftsführerin, bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste.

Mehr als 24 Netzwerkpartner:innen haben auf dem ehemaligen Schulhof an der Paulstraße ihre Stände aufgebaut. Darunter Polizeihauptkommissar Axel Gloger, der für Bismarck zuständig ist. Er begrüßt das neue Konzept der AWO: „Ich bin stolz darauf, dass dieser Stadtteil, der so oft tot gesagt wurde, doch so lebendig ist. Der Titel der heutigen Veranstaltung ,GEmeinsam – statt einsam‘ ist passend für eine gelungenes Zusammenleben vor Ort.“

Teuta Abazi, Integrationsratsvorsitzende, ruft Veranstalter und Gäste auf: „Lassen Sie uns bitte diese wundervolle Gelegenheit heute hier bei der AWO nutzen, um gemeinsam neue Impulse aufzunehmen und Ideen und Vorschläge fürs Zusammenleben und Nachhaltigkeit einzubringen.“

Austausch ist wichtig

Während Jungen und Mädchen sich abwaschbare Tattoos auf die Arme machen lassen, mit dem Bobbycar durch den Verkehrsparcours flitzen oder nachhaltige Bastelideen umsetzen, informieren sich die Erwachsenen an den zahlreichen Informationsständen. Damit sich alle problemlos miteinander austauschen können, steht das Team der Interkulturellen AWO-Fachdienste den Akteuren nicht nur mit Deutsch und Englisch, sondern mit 15 weiteren Sprachen unterstützend zur Seite.

So unterstützt Hüriyet Yilmaz das Gespräch zwischen einigen türkischen Frauen und Kevin Bacher, dem neuen Bezirkstellenleiter Süd des KOD. „Die Frauen sind schon etwas älter und haben bemerkt, dass auf ihrer Spazierroute seit einiger Zeit Jugendliche für Unruhe sorgen“, erklärt Hüriyet Yilmaz, die für die Erwachsenenberatung zuständig ist. „Solche Hinweise sind für uns sehr hiflreich“, betont Kevin Bacher, der das Anliegen der Frauen sofort in seine Liste eingetragen hat. Veranstaltungen wie der Begegnungs- und Nachhaltigkeitstag seien wichtig, um in entspannter Atmosphäre mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. „Wenn wir wissen, wo der Schuh drückt, können wir auch aktiv werden.“

Kevin Bacher, Bezirkstellenleiter Süd des KOD, (re.) und Daniel Pieper von Gelsendienste freuen sich auf die Gespräche.
AWO-Geschäftsführerin Gudrun Wischnewski bei der Begrüßung der Gäste mit Schalke-Maskottchen Erwin.

AWO-Fachdienste kennenlernen

Bereits am Morgen hat Dr. Ingrid Majid von der Verbraucherzentrale NRW eine kurze Schulung für Mediator:innen durchgeführt, die ihr Wissen umgehend an Zugewanderte, Senior:innen und Geflüchtete weitergegeben haben. Außerdem stellt sie mit ihrem Team das neue Projekt „Get in!“ vor. Das Angebot richtet sich sowohl an Lehrkräfte, an Helfende in der Flüchtlingsarbeit wie auch direkt an alle neu zugewanderten Menschen, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus. „Wir haben viele gute Multiplikatorengespräche geführt“, stellt Dr. Ingrid Majid am Nachmittag fest.

Bühne für Menschen, Projekte und mehr

„Die AWO Paulschule bzw. der Begegnungs- und Nachhaltigkeitsnachmittag soll eine Bühne sein für Menschen, Projekte, Initiativen und Aktivitäten, die sich in Gelsenkirchen über ein gelungenes und nachhaltiges Zusammenleben informieren bzw. sich dafür engagieren möchten“, erklärt AWO-Bereichsleiter Admir Bulic die Idee hinter der kurzfristig organisierten Aktion.

Neben den interaktiven Informationsständen gibt es Musik, Kunstaktionen, kostenlose Snacks und Getränke sowie zahlreiche Mitmach-Aktionen. Darüber hinaus können die zahlreichen Besucher:innen ein Autogramm von Erwin, dem FC Schalke 04 Maskottchen, erhalten, die interkulturelle Bibliothek kennenlernen und die Ausstellung „Inklusion – Chance und Aufgabe für alle“ erkunden.

„Der Begegnungs- und Nachhaltigkeitstag gab Bürger:innen die Gelegenheit die AWO Fachdienste sowie verschiedene Kooperationspartner:innen kennenzulernen, sich zu informieren und selber aktiv zu werden“, lautet das Fazit. Die Aktion ist der Auftakt für eine Reihe von AWO-Veranstaltungen, Projekten und Aktionen, die sich mit unterschiedlichen Facetten der Nachhaltigkeit und eines gelungenen Miteinanders befassen.

Hüriyet Yilmaz (li.) unterstützt das Gespräch zwischen einigen türkischen Frauen und Kevin Bacher.
Die Senior:innen tauschen sich über die Informationen der Verbraucherzentrale aus.
Die Mitmachaktionen kommen vor allem bei den kleinen Besucher:innen und ihren Familien gut an.
Jungen und Mädchen haben viel Spaß beim Verkehrs-Parcours vom DRK.