AWO gründet Nachbarschafts-Chor
Opernsängerin Viktoria Sokol versteht es, die Teilnehmenden zum Singen zu animieren.
„Heute ist so ein schöner Tag“ – hallt es durch den Saal des AWO-Begegnungszentrums an der Grenzstraße. Rund 120 Menschen – jung und alt, alteingesessen und neu zugezogen, mit und ohne Handicap – singen und klatschen im Takt, während der Text über die Leinwände mitläuft. Wohin man schaut strahlende Gesichter. Das Gründungstreffen des neuen AWO-Nachbarschafts-Chores ist ein voller Erfolg.
Musik bringt Menschen zusammen
Geleitet wird der Chor von Rosi Podschadly, die sich seit Jahren ehrenamtlich bei der Schreberjugend im musikalischen Bereich engagiert, und Opernsängerin Viktoria Sokol, die nach ihrer Flucht aus der Ukraine nicht nur ihre Heimat, sondern auch das gemeinsame Musizieren vermisst. Dabei hatte sie schon immer eine Vorliebe für alte, deutsche Lieder. Musik hilft gegen Einsamkeit und erleichtert durch das gemeinsame Singen, neue Freunde zu finden. „An dieser Stelle knüpft die AWO mit dem Nachbarschafts-Chor an“, sagt Admir Bulic, AWO-Bereichsleiter und Initiator des Chores. „Der Chor kann auch als Plattform für Austausch und Ideen dienen und Nachbar:innen durch das Singen zusammenbringen.“ Zugewanderte und Zugezogene finden leichter Anschluss und können nebenbei noch ihre Sprachkenntnisse verbessern. Nicht nur Viktoria Sokol weiß, dass gemeinsames Singen eine besondere Verbindung schafft. Jeder, der schon einmal auf einem Konzert oder bei einem sog. Rudelsingen war – egal ob klein oder groß – kennt dieses besondere Gefühl. Musik bringt Menschen zusammen und das Schöne an dem Konzept des AWO-Chors ist: Jeder kann mitmachen, es sind keine Vorkenntnisse nötig.
„Der singende Vogel“, wie der Künstlername von Viktoria Sokol in ihrer Heimat lautet, eröffnet das Treffen mit dem volkstümlichen Stück „Funiculi Funicula“ und gibt eine beeindruckende Kostprobe ihrer ausgebildeten Stimme. In den begeisterten Applaus stimmt auch AWO-Geschäftsführerin Gudrun Wischnewski ein, die die Teilnehmenden begrüßt. Rosi Podschadly und Birgit Bendixen vom AWO-Projekt Interkulturelle Nachbarschaft (InNa), die das Vorhaben koordiniert, erklären kurz die Idee hinter dem Chor: „Wir wollen einfach gemeinsam singen und Spaß haben!“
Angebot trifft einen Nerv
Das Konzept geht auf: An diesem Nachmittag sitzen im Saal des AWO-Begegnungszentrums Menschen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen. Wer kann, singt und tanzt im Stehen. Doch auch im Sitzen lässt es sich gut singen und beim „Fliegerlied“ gerät so mancher nicht nur im Stehen ins Schwitzen. Die Chorleiterinnen verstehen es, die Teilnehmenden mit einzubinden. Die Mischung aus bekannten deutschen Schlagern und Evergreens macht es einfach, mit einzustimmen, sodass auch die Jüngeren strahlend „Liebeskummer lohnt sich nicht“ von Siw Malmquist mitschmettern. Das Angebot trifft einen Nerv – Die kursierenden Teilnahmelisten sind schnell voll und auch die Box mit Musikwünschen für kommende Treffen ist am Ende gut gefüllt. Viktoria Sokol beendet das Treffen passend mit „Time to say goodbye“ von Andrea Bocelli und Sarah Brightman. Die meisten freuen sich jedoch schon auf das nächste gemeinsame Singen.
Einen Eindruck vom ersten Treffen gibt es hier.
Jeder kann mitmachen
Die nächsten Termine finden je von 16 bis 17.30 Uhr im AWO-Begegnungszentrum, Grenzstraße 47, statt.
- 24. April
- 8. und 22. Mai
- ab Juni immer am 1. und 3. Mittwoch im Monat (außer in den Schulferien):
- 5. und 19. Juni
- 3. Juli
- 21. August
- 4. und 18. September
- 2. Oktober
- 6. und 20. November
- 4. und 18. Dezember
Anmeldung und weitere Infos bei Birgit Bendixen
(AWO Interkulturelle Nachbarschaft, InNa-Projekt)
Kontakt: GEmeinsam@awo-gelsenkirchen.de, 0209 37 78 66 01